Sehenswertes in Ohlstadt

 1. Pfarrkirche St. Laurentius

 2. Kaulbach-Villa

 3. Die Ohlstadt Kur

 4. Bobsport in Ohlstadt

 5. Boschet Kapelle

 6. Josefskapelle

 7. Weichser Kirche

 8. Teufelssäule

 9. Gestüt Schwaiganger

10. Fieberkircherl

11. Wetzsteinmacherei

12. Hagrainkapelle

13. Veste Schaumburg

14. Lourdes-Grotte

15. Kriegerdenkmal am Ramm

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1. Die Pfarrkirche St. Laurentius

Sie wird erstmals 1085 als „St. Lorenzkirche zu Owelstat" und später im Jahre 1271 als „Kirch zu Aulstat" erwähnt. Laut einer Urkunde brennt 1702 die damalige Schloßkirche ab. Am 8. Dezember 1762 erfolgte die Weihe der jetzigen Kirche. Baumeister ist Josef Schmuzer aus Wessobrunn.

Sie ist im barocken Stil der damaligen Zeit, mit halbrundem Chor und Zwiebelturm erbaut. Das Altarbild von Franz Zwink (1791) stellt die Verherrlichung des Märtyrers St. Laurentius dar. 1810 wird Ohlstadt selbständige Pfarrei. Erster Pfarrer ist Ambros Wörner.
Ortsplan - F 3

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2. Kaulbach-Villa


Am 2. Juni 1850 wird Friedrich August Kaulbach in München als Sohn des bereits bekannten Portrait-
malers Friedrich Kaulbach geboren.
Er besucht die Kunstschule in Nürnberg und die Kunstakademie in München. 1882 wird er Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste und 1885 verleiht man ihm den Titel „Ritter von Kaulbach". Um der höfischen Enge zu entgehen tut Kaulbach das, was viele seiner Künstlerkollegen damals tun, sie bereisen die ursprüngliche Natur des bayerischen Voralpenlandes.
So kommt Kaulbach 1887 erstmals nach Ohlstadt. Hier herrscht nicht die steife Etikette der Nachbiedermaier Zeit, sondern die Menschen in den Bergen leben ihre eigenen Gesetze. Bittere Armut, Wilderei und die stets präsente Angst vor den Tyrolern hat die Menschen geprägt. Als in Ohlstadt eine Jagdpacht frei wird, greift Kaulbach rasch zu und bezieht 1893 ein Sommerhaus, die Kaulbach Villa. Friedrich von Kaulbach ist einer der letzten großen Portraitmaler des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Zu seinen Modellen zählen Prinzregent Luitpold von Bayern, die Zarenfamilie sowie die Tänzerinnen Isadora Duncan und Madamme Madeleine. 1919 wird er Ehrenbürger von Ohlstadt und stirbt hier 4 Wochen später. In einer Gruft im Friedhof der Pfarrkirche ist er begraben.
Ortsplan - F 3

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3. Die Ohlstadt – Kur

1954 gründet der Sohn des Malers Max Beckmann, Dr. Peter Beckmann, die Kur in Ohlstadt im ehemaligen Gasthof „Drei Linden". 1957 zieht er in das neu erbaute Kurheim der Landesversicherungsanstalt Unterfranken ein. Die Terrainkur, in vielen Ländern bekannt als „Ohlstadt Kur", wird Modell für zahlreiche Kuranstalten ähnlicher Art. Die Herz- und Kreislauftherapie, die sich an Pfarrer Kneipp orientiert, wird 1997 auf die konservative Orthopädie erweitert.
Ortsplan - E 3

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4. Bobsport in Ohlstadt


Anfang der 30er Jahre fährt man noch Wettkämpfe auf Ziehwegen (Forstwege), aber als die ersten Holzbobs aufkommen und sie von einheimischen Wagnern nachgebaut werden, entsteht schon Anfang der 50er Jahre die erste kleine Bobbahn des Ortes.
Sie wird immer wieder umgebaut und 1968 findet die erste Deutsche Meisterschaft in Ohlstadt statt.
Von 1954 bis 1989 gibt es fast kein internationales Rennen ohne Ohlstädter Beteiligung.
Erstmals 1962 wird die Mannschaft Franz Schelle Weltmeister.
Die Erfolgsbilanz kann sich sehen lassen:
1 Olympiasieg 1972 in Sapporo durch Zimmerer/Utzschneider,
1x Silber und 2x Bronze bei weiteren Olympischen Spielen,
7 Welt- und 9 Europameisterschaften und 33 deutsche Meistertitel.
So wird der Name Ohlstadt in der ganzen Welt berühmt. Als Anfang der 70 Jahre die Winter milder werden, wird es immer schwieriger die Bobbahn aufzubauen. So verlagert sich das Geschehen mehr und mehr auf die Kunsteisbahnen. 1982 wird die Bobanschubbahn als Trainingsmöglichkeit der deutschen und internationalen Bobfahrer gebaut.
Bobanschubbahn - Ortsplan - E 1

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5. Boschet Kapelle

Sie wurde zu Ehren des Heilands in der Ruh erbaut, aus Dankbarkeit dafür, daß die Schweden im Dreißigjährigen Krieg Dorf und Einwohner verschonten. Als im Jahre 1874 auf der Wankalm der
Milzbrand ausbricht, versammeln sich die Ohlstadter Bauern und geloben alljährlich zum 14. September, dem Fest Kreuzerhöhung, einen Bittgang zur Kapelle abzuhalten, wenn sie vom Milzbrand erlöst würden. Nach dem Gelöbnis erlischt die Seuche.
Ortsplan - C 1

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6. Josefskapelle

Sie ist eine überbreite Säule mit einer Abbildung der Hl. Familie.
Gemalt wurde sie vom Garmisch-Partenkirchner Freskenmaler Bickel.
Ortsplan - Josefsplatz - D 3

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7. Weichser Kirche

Die dem Hl. Georg geweihte Kirche ist eine der ältesten Kirchen des Voralpenlandes. Schon um 740 n. Chr. soll das alte Kircherl bestanden haben. 1185 gibt es einen Streit über die Pfarrhoheit zwischen dem Bischof von Augsburg und dem Kloster Benediktbeuern. Die Kirche gehörte ursprünglich zur Pfarrei des Staffelseeklosters auf der Insel Wörth und war auch später, nachdem sie zwischendurch
zum Ettaler Klosterbesitz kam, wieder bei der Staffelseepfarrei. 1810 wird sie dann Filialkirche der Pfarrei Ohlstadt. Der heutige Chor stammt aus dem Jahr 1607, das Schiff steht vermutlich seit 1665. Neben einigen gotischen Stilelementen gehört die Innenausstattung bereits zum Frühbarock.
Ortsplan - C 6

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8. Teufelssäule

Im Jahre 1668 liegt ein Ohlstadter Bürger im Sterben. Der Ohlstadter Mesner eilt daraufhin ins Kloster Schlehdorf , um geistigen Beistand für den Sterbenden zu holen. Der Pater Franz Paul Alipius Miller (F.P.A.M.) ist auch sofort dazu bereit und schickt sich an, über die Kreut und Schwaiganger nach Ohlstadt zu gehen. Ungefähr am jetzigen Standort der Säule umgibt ihn plötzlich, obwohl noch nicht Nacht, eine Dunkelheit die kein menschliches Auge zu durchdringen vermag
und aus der er keinen Ausweg mehr weiß. Offenbar will hier eine dunkle Macht verhindern, einem Sterbenden die letzten Sakramente zu erteilen. Der Pater fleht die Hl. Jungfrau Maria an, ihn aus der Dunkelheit zu führen und gelobt, eine Gedenksäule zu errichten, wenn Gott den Spuk breche. Plötzlich schwindet die Finsternis, der Weg ist offen und ein Wunderbild der Hl. Jungfrau weist dem frommen Manne den Weg. Zum Dank dafür errichtet er diese Säule aus Marmor.
Ortsplan - F 6

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9. Stammgestüt Schwaiganger


Schwaiganger wird erstmals 955 urkundlich unter dem Besitz eines Ungarn erwähnt. 1566 heißt Schwaiganger „Angera villa versus occasum" – Angern ein Landhaus gegen Westen (vom Kloster Schlehdorf aus gesehen). Im 30jährigen Krieg 1618 rauben die Schweden die gesamten Pferde und das Hornvieh.
1808 wird Schwaiganger zum Militärfohlenhof und Armeegestüt des neuen Königreichs Bayern und besitzt 1821 bereits 24.494 Tagwerk Grund und 7.265 Pferde (119 Hengste, 1.786 Stuten, 4.895 Fohlen und 465 Zuchtpferde). Die damalige Besitzerin Herzogin Anna Maria läßt 1789 in Ohlstadt die erste Schule bauen. Der Bayerische Staat übernimmt Schwaiganger im Jahre 1920 in seinen Besitz und baut es zu einer Hochburg der Pferdezucht aus. Weitere Informationen hier.
Weitere jährliche Veranstaltungen:
Hengstpräsentation im Februar - Verkaufsschau im Mai - Gestütsschau im September und Turniere. Genaue Termine finden Sie in unserem Veranstaltungskalender.
Ortsplan - H 9

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10. Fieberkircherl


Nachdem die Pest 1634 von spanischen Soldaten eingeschleppt wird und daran 114 von 450 Einwohnern sterben, wird als Gelübde, wenn die Pest ende,
das Fieberkircherl erbaut. Es ist anzunehmen, daß der weit außerhalb der Ortschaft angelegte Pestfriedhof, der sog. Pestacker, um oder in der unmittelbaren Nähe der Fieberkapelle zu suchen ist. Von 1702 bis 1762 ist sie Ersatzkirche, da die Pfarrkirche abgebrannt ist und erst wieder 1762 eingeweiht wird.
Ortsplan - F 5

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11. Wetzsteinmacherei

Über 600 Jahre war Ohlstadt ein Zentrum der Wetzsteinmacherei. Dieses alte Handwerk findet erstmals 1350 urkundlich Erwähnung. Schon 1579 werden in einem Brief des Klosters Schlehdorf die „Wöz-Stein" aus Ohlstadt genannt. Im Jahre 1673 werden in Ohlstadt 60.000 bis 80.000 Stück gefertigt und 1754 gibt es schon 18 Wetzsteinbrüche, 20 Schleifmühlen und 17 Wetzsteinmacher in Ohlstadt. 1805 wird die Zunft der Wetzsteinmacherei gegründet. Die fertigen Wetzsteine werden vor allem zum Schärfen von Sensen und Sicheln benötigt. Nach dem 2. Weltkrieg stirbt dieses vorindustrielle handwerk vollständig aus. Die zunehmend technische Landwirtschaft braucht kaum noch Sensen und Sicheln. Die wenigen heute noch gebrauchten Steine werden aus synthetischem Material hergestellt. Mehr zu Geschichte der Wetzsteinmacherei finden Sie auch hier!
Die Fertigung der Wetzsteine ging wie folgt vor sich: Das für Wetzsteine gebrauchte quarzhaltige Kalkgestein wurde in den östlich von Ohlstadt gelegenen Steinbrüchen gewonnen. Die aus dem Gestein herausgesprengten Platten lagerten vorübergehend in einem Kelter. Danach wurden Sie mit einer durch Wasserkraft angetriebenen Säge in gleichmäßig breite Streifen geschnitten. Anschließend bearbeitete man die Rohlinge in der Beckhütte mit dem Hammer auf Länge und Rohform. Im nächsten Schritt wurden die Steine auf ihre gewölbte Form zugeschnitten. In der Schleifmühle erhielten die Wetzsteine dann den endgültigen Feinschliff. Mit viel ehrenamtlicher Tätigkeit konnte in Ohlstadt zuletzt eine Schleifmühle nach historischem Vorbild wieder aufgebaut werden. Interessierte Besucher können sich dort an regelmäßigen Öffnungstagen selbst informieren. Im Freilichtmuseum an der Glentleit'n kann man ebenfalls noch eine komplett aufgebaute Wetzsteinmacherei besichtigen.
Ortsplan - I 5 - Wanderung 6 und 6a

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12. Hagrainkapelle

Sie wird im Jahre 1765 erbaut. Die Altarfigur stellt den gegeißelten „Heiland in der Wies" dar. Das Kirchlein ist dem Hl. Stephanus, dem Patron der Wetzsteinmacher, geweiht.
Vor Beginn ihrer gefährlichen Arbeit im Steinbruch verrichteten die Wetzsteinmacher in der Kapelle ein Gebet.
Ortsplan - H 4

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13. Veste Schaumburg

Über Ohlstadt auf 903m Höhe erhebt sich ein Felsen, die sog. Veste „Schaumburg". Im 5. Jahrhundert n. Chr. wird sie als Holzburg von den Skyren erstmals erbaut und heißt „castum skoyenbrug". Sie ist zu ihrer Zeit die älteste Hochburg Süddeutschlands. Zwischen 1098 und 1116 wird die Burg vergeblich durch den Bischof von Freising belagert. Um 1190 geht sie in den Besitz des Eschenloher Geschlechts über und wechselt nach deren Aussterben 1297 in den Besitz des Ulrich von Schaumburg. Nach einer 11-wöchigen Belagerung 1414, wobei 2 Kanonen zum Einsatz kommen, wird die Schaumburg zerstört. In diesen Ruinen läßt sich der Straßenräuber Schneeberger mit seinen wilden Gesellen nieder.
Sie überfallen Händler und Geschäftsreisende, werden aber sehr schnell gefangen genommen und in Murnau hingerichtet. 1417 baut Gebhart v. Chamer die Burg wieder auf, die 1485 für 500 rheinische Gulden an den Pfleger der Grafschaft Werdenfels, Oskar von Weichs, verkauft wird. Das Kloster Schlehdorf erwirbt 1493 die Hofmark Ohlstadt mit der Veste für 850 Gulden. 1898 ersteht der Hubauer aus Weichs die Veste, von der heute nur noch die unterirdischen Gänge sichtbar sind.
Ortsplan - I 2 - Wanderung 5a zur Veste

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14. Lourdes Grotte Ohlstadt

Im Jahre 1889 wurde das Ansinnen der Pfarrgemeinde Ohlstadt eine Lourdes-Kapelle in der Vorhalle der Pfarrkirche zu errichten, behördlicherseits abschlägig beschieden.

Wegen einer Wunderheilung der Bonfilia Batzer in Lourdes und einem religiös bedeutenden Vorkommnis in Ohlstadt im Willibald Haus (Mariengesicht in Glas nach Absamer Vorbild in Tirol, dort mit Träne) konnte die Lourdes-Grotte 1910 erbaut und am 11. September 1910 eingeweiht werden.
Das Glas ist nicht mehr vorhanden.
Ortsplan: F3 - unterhalb der Pfarrkirche

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15. Kriegergedächtniskapelle

Die Kriegergedächtniskapelle ist zum ehrenden Gedenken an die in den beiden Weltkriegen Gefallenen aus der Gemeinde errichtet worden. Nach Plänen des Malerfürsten Friedrich August von Kaulbach gestaltet, wurde sie am 22.05.1921 durch den Staatssekretär a.D. Dr. R. von Kühlmann und Pfarrer M. Batzer aus Großhadern eingeweiht.
Nach Renovierung und Erweiterung durch den Krieger- und Soldatenverein erfolgte am 20.08.1967 die Wiedereinweihung im Rahmen des 100. Gründungsfestes des Vereins, der sich bis heute seiner Pflege verschrieben hat.

Ortsplan: G2